Autor: Mambodancer

Wie man seinen Großvater findet

Gibt es Zufälle? Manche meine, natürlich, dafür nennt er sich so. Andere wiederum meinen, dass es genau diese nicht gibt, dass es vorbestimmt sei, was einem in seinem Leben geschieht. Was auch immer am Geburtstag meiner Mutter passierte, irgendetwas davon muss es gewesen sein.

Wie sich genau das Gespräch ergab, kann ich nicht mehr genau sagen. Plötzlich lag das alte, kleine Fotobuch auf dem Tisch und wir schauten uns die Bilder ihres Vaters an. Glücklich sah er aus. Bis zum letzten Bild, das ihn in Uniform zeigte. Er war Soldat gewesen. Ein deutscher Soldat im 2. Weltkrieg. Hinter genau diesem Bild mit dem abgewandten, seitlichen Blick tauchte es auf – das Grab. Eigentlich handelte es sich um mehrere Gräber. Nie zuvor hatte es mich wirklich interessiert. Vor vielen Jahren war meine Mutter mit ihrem damaligen Lebensgefährten unterwegs auf alten Pfaden, seinem Elternhaus. Nur das Grab zu finden, warum auch immer, kam ihnen wohl nicht in den Sinn. Vielleicht war es abgeschrieben, alt eben, wahrscheinlich eingeebnet und es lag in der ehemaligen DDR, dort, wo man sich sicherlich nicht sonderlich für die toten Soldaten der ehemaligen Wehrmacht interessierte.

Nun schaute ich mir das Foto genauer an. Sogar mit Zusatzlicht und Lupe, um Daten zu erkennen, die auf dem Grabkreuz standen. Und tatsächlich war einiges lesbar. Wir sinnierten darüber, wo es gelegen haben könnte, war doch nichts Wirkliches zu erkennen, woran man den Ort festmachen konnte. Auch die Umstände seines Todes waren interessant. Denn er starb in den letzten Tagen des Krieges. Und das allein ist für sich genommen tragisch.

Am nächsten Tag überlegte ich, wie man das herausbekommen könnte. Ein normales Grab dürfte längst abgelaufen sein. Ob es noch Angehörige gab, wusste ich nicht. Und die lange Zeit der DDR… keine guten Aussichten. Also nahm ich mal an, dass es mein Großvater vielleicht umgebettet sein könnte, als Gefallener des Krieges gab es ja zahlreiche Kriegsgräberstätten. Um diese kümmert sich der Volksbund, ein Verein, der sogar die verstorbenen Soldaten aus fernen Ländern wieder heim holt. Ich suchte die Webseite auf und tatsächlich gab es die Möglichkeit, online nach Gräbern zu suchen. Es gab nur wenige Felder auszufüllen. Vorname, Nachname, Geburtstag und Datum des Todes bzw. ab wann jemand als vermisst galt. Dann noch der Geburtsort und klicken auf „suchen“.

Es dauerte nicht lange. Bumm. Volltreffer. Ein Name erschien. Nur ein Name. Der Name. Da war er. Ungläubig schaute ich auf das farblich unterlegte Feld, welches man anklicken konnte. Ich tat es. Und tatsächlich erschien daraufhin eine neue Seite, auf der sauber seine Daten aufgelistet waren, die sich mit denen auf seinem Grabkreuz deckten. Ich hatte meinen Großvater gefunden, auch der Friedhof, tatsächlich eine Kriegsgräberstätte, war angegeben. Leider gab es keine näheren Informationen und so suchte ich nach diesem Friedhof. Bald schon fand ich eine Seite, die die Daten aller dort begrabenen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges in einer Tabelle auflistete. Und auch dort standen seine Daten. Gefunden.

Sein Grab liegt nun viele hundert Kilometer von mir entfernt. So suchte ich nach der Friedhofsverwaltung, um diese anzuschreiben, ob sich diese Gräber dort überhaupt noch befinden. Schließlich hätte es auch sein können, dass die Informationen veraltet waren, eine Umbettung stattgefunden hatte. Aber nein, die Gräber sind immer noch vorhanden, nach so langer Zeit, all den Jahren. Für mich ein kleines Wunder.

Für meine Mutter muss es ein mittlerer Schock gewesen sein, ich teilte ihr am Telefon meine Ergebnisse mit und legte ihr all die Ausdrucke, die ich gemacht hatte, in den Briefkasten. Am nächsten Morgen rief sie mich mit tränenerstickter Stimme an. Sie war gerührt, sie wusste nun, wo ihr leiblicher Vater lag, der nie von ihrer Geburt erfahren hatte, den sie nie kennenlernen durfte, da der Krieg beiden diese Möglichkeit genommen hatte. Und ich konnte es ihr nachfühlen.

Es wird nun Zeit, einen Besuch abzustatten. Das werden wir tun. Zu seinem Grab fahren, ihm die Ehre erweisen. Meiner Mutter die Zeit geben, stille Zwiesprache zu halten. Zu weinen. Vor Freude, sich gefunden zu haben. Auch wenn dies nicht mehr wirklich unter „weltlichen“ Voraussetzungen stattfinden kann, so vielleicht unter „spirituellen“, und wer da lachen mag, muss sich selbst die Frage gefallen lassen: „Woher willst du es besser wissen?“

Nein, niemand kann es wirklich wissen. Aber wir alle werden es eines Tages erfahren.

Danke. Danke für diesen Zufall. Danke für diese Vorbestimmung.

„Froschen…“

Man glaubt es kaum, wenn man einen Gartenteich einfach mal in Ruhe lässt, was da so alles passiert. Gestern machte sich durch vernehmbares Quacken und einige Wellen ein Froschpärchen bemerkbar. Beide wohl in der Absicht, nicht irgendwelche Spanner anzulocken, sondern selbst im Liebesrausch einander hinzugeben. Waren die beiden auch nicht sonderlich schreckhaft, so war es an der Zeit, die Kamera aus dem Winterschlaf zu wecken. Nun begann eine kleine Session, in der mit verschiedensten Objektiven und zwei Kameras versucht wurde, scharfe, schöne Bilder zu machen. Trotz dass die beiden es einem nicht schwer gemacht haben – war doch zwischen dem Liebesgetummel genug Zeit für Ruhe – ließen doch etliche Bilder einiges an Schärfe vermissen. Nun ging das los, was man ich eigentlich recht selten machen – Einstellungen verändern. Normalerweise stelle ich eine Kamera einmal ein und konfiguriere dann wenig neu, liegt auch an meinen Hauptmotiven, den Skulpturen auf Friedhöfen, dass ich da wenig experimentieren muss. Hier war das jedoch anders, und auch an Tag zwei, Froschen II war nicht mehr zu sehen, Ehestreit(?), gab es noch zu viel Fehlschüsse, sodass ich wohl morgen nochmals ran muss, wobei das Wetter vermutlich schlechter werden wird.

Ach, Laich ist auch schon vorhanden, durch Zufall auf einem der Bilder gesehen. Cool. Jetzt bin ich gespannt, ob ich tatsächlich bald junge Frösche sehen werde, oder deren Fressfeinde einfach schneller sind – wäre schade, mag ich doch die Eltern sehr 😉

Papa oder Mama?

Rausgeschmissen Part II

Es geschah einen Tag später…

… als sich der zuständige Support-Mitarbeiter in einer recht gruseligen Formatierung eine Antwort abnötigte, die leider in keinster Weise mit Substanz gefüllt war. Dass er „auch Spieler sei“ und man ja „bald wieder freigeschaltet werde“ bringt den betroffenen Spieler leider nicht weiter, wollte er doch wissen, welche Fehler er denn genau begangen hatte. Im Sperrbildschirm steht etwas von „unsportlichem Verhalten“ und „AFK“. Ok, für das AFK gab es 9 Spiele Bewährungsstrafe, in denen man sich angepasst verhalten musste, um keine weiteren Strafen nach sich zu ziehen. Was auch erfolgte. Und erst als diese Strafe vorbei war, kam die Sperre. Doppelbestrafung?

Auch schien der Support mir zittriger Schreibe deutlich machen zu wollen, dass man die „Beweise sichere, wenn es höher werden sollte“ – vermutlich meint man damit einen Rechtsstreit. Auch dass man zahlende Spieler gleich zu nichtzahlenden behandle. Ah, ok, gut. Aber das stand ja auch gar nicht zur Disposition. Und wenn man schon die Beweise „gesichert“ habe, dann doch her damit. Für das AFK wurden seitens des Spielers „technische Probleme“ genannt, das kann bei einem reinen Onlinespiel auch mal vorkommen, das da etwas hakt. So ein PC ist eben recht komplex und was den Datenverkehr zu weit entfernten Servern angeht in Zeiten von Homeoffice, Videokonferenzen, Streaming und sonstigen Netzlasten, nun, dass kann sich der geneigte Leser sicherlich denken.

Aber nada, nixda, keine Beweise, nicht mal Zeit und/ oder Datum wurden genannt, wann dieser „schwerwiegende“ Verstoß begangen wurde. Nun kommt der Verdacht auf, dass der Spielehersteller eventuell gar nicht so gerne solche „Beweise“ dem Betroffenen, oder überhaupt jemandem außer Gerichten, zur Verfügung stellen möchte, weil da vielleicht etwas mitgeloggt wird, was die Spieler besser nicht wissen sollen bzw. nicht so ganz den aktuellen Datenschutzbestimmungen entsprechen könnte…. wer weiß?

Fakt bleibt, die Sperre wird nicht zurückgenommen. Das wäre wohl so, als wenn man sein Gesicht verlieren würde, oder sich erpressbar macht, wenn man schreibt, man werde zukünftige Käufe zumindest temporär einstellen. Man stelle sich vor, man bekommt als Halter eines Fahrzeuges einen Bußgeldbescheid nach Hause und soll seinen Führerschein 4 Wochen lang abgeben. Als Begründung wird genannt, man haben einen Verkehrsverstoß begangen. Es wird einem jedoch nicht gesagt, welcher das genau ist, wann und wo dieser begangen wurde. Schnell wird man sich fragen, wo war ich mal zu schnell, falsch geparkt oder doch eine rote Ampel übersehen? Klar macht jeder Fehler. Und bei nicht allen wird man erwischt. Aber wenn man einen begeht und dafür bestraft wird, dann ist es doch nur fair einem zumindest auf Nachfrage mitzuteilen, welcher es wann und wo gewesen ist, oder? Gut, ist jetzt etwas schräg, der Vergleich, aber nur zum besseren Verständnis eingebracht.

Ist das nun ein Aufreger? Nein, eher nicht. Aber es ist interessant, wie Spielehersteller mit ihren Kunden umgehen. Nichts gegen Regeln und auch die Überwachung dieser, so sie angemessen und sinnvoll sind. Aber den Bestraften im Regen stehenzulassen, was denn nun genau zu der Sperre geführt hat, wenn sie nicht sofort auf dem Fuße folgt und man weiß, ah, das war gar nicht gut, was man da getan hat, das ist nicht ok, nicht fair. Die Strafe sollte nachvollziehbar sein, damit man sie verstehen kann. Wenn man Fehler begeht, muss man zeitnah darauf aufmerksam gemacht werden. So hat man den direkten Bezug. Aber im Hintergrund scheint es auch ein automatisches System zu geben, welches aus den Spielerprofilen, wo auch immer diese lagern, Daten zieht und irgendwann bei Überschreitung einer gewissen Schwelle, eine Maßnahme ergreift. Leider geschieht dies intransparent, da man nicht weiß, ab wann sie greift, quasi wie eine Ampel, grün, gelb, rot. Reicht also die unabsichtliche Beschädigung eines Teamkameraden bereits aus, wenn man sich im gelben (also nicht im Spiel oder dem Spielerkonto angezeigten) Bereich befinden würde? Es gibt nämlich Spieler, die einem z. B. absichtlich in die Schusslinie fahren. Tja, keine Ahnung. Jedenfalls kam die o. g. Sperre direkt nach einem Spiel, welches ohne Probleme, so wie die 8 davor, verlaufen war. Vielleicht sollte der Hersteller sich mal hinsetzen und darüber nachdenken, wie man dieses System optimieren kann, ohne dass man als Kunde tagelang den Support belästigen muss, der einem nur den Flutschefinger zeigt.

Rausgeschmissen

Man stelle sich vor, man spielt schon länger ein bekanntes Onlinespiel, steckt, man möge es dem User verzeihen, recht viel Geld in dasselbige. Man spielt und spielt, leider haben solche Spiele Mann gegen Mann auch viele Frustmomente, deren Ausdruck eine immer toxischer werdende Spielerschaft ist, und nach ein paar Games kommt die Meldung, man sei aus den und den Gründen bis zum …. gesperrt.

Ok, nun kann man die Zeit auch besser nutzen, als sich vor dem Monitor über andere zu ärgern, insbesondere den Spielehersteller. Dennoch war da etwas Aufmüpfigkeit vorhanden, die dafür sorgte, dass man Widerspruch einlegt. Denn das Reportsystem, mit dem man andere Spieler melden kann, ist instransparent, man bekommt darüber keine Mitteilung, weiß nicht wann und von wem, warum und wieso man gemeldet wurde und was das jetzt genau für Auswirkungen hat. Plötzlich ist die Tür einfach zu.

Nun wurde seitens des Supports eher lapidar geantwortet. Erst mal Verständnis wecken, man sei ja auch selbst Spieler. Und man sei wegen „unsportlichen Verhaltens“ gesperrt worden. What? Das gibt es gar nicht im Reportsystem.

„Spielt schlecht“, „AfK“, „stört mein Spiel“ und „Fehlverhalten im Chat“ sind die Punkte, die der vermeintlich Verärgerte melden kann. Und das geht schnell, Spieler anklicken, auswählen, absenden. Man muss nichts weiter erklären. Und das kann man einfach so, es muss nicht mal etwas vorliegen. Spieler hat einem den Kill abgestaubt – reporten. Spieler hat das geile, neue Schiffchen – reporten. Spieler ist einfach besser, als man selbst – reporten. Und anstatt etwas gegen diese Art des Meldesystems zu unternehmen, die toxische Spielerschaft zu besänftigen, sperrt man lieber User aus, die gar nicht wissen, wann sie was gemacht haben. Fehler machen wir alle. Und sauer reagieren tun wir auch. Das darf aber nicht dazu führen, dass man das als Grundlage für Sperren heranzieht. Und wenn da ein automatisches System, eventuell sogar mit KI dahinter steht, so ist das nie fehlerfrei. Und der Betroffene ahnt nicht, ab wann die Ampel rot wird, keine Warnung vorher, außer solche interne Dinge wie z.B. eine Chatsperre oder dass man ein paar Spiele in einem Coop bewältigen muss, wo es gegen Bots geht, bevor man wieder zu den menschlichen Gegenspielern gelassen wird. Das scheint getrennt zu sein, denn diese Einschränkungen sperren einen nicht vom Spiel aus, man verliert keine Premiumtage, also quasi Echtgeld.

Bitte nicht falsch verstehen, natürlich gehen Dinge wie einem Spieler Krankheiten oder den Tod zu wünschen, seiner Familie mittels Gewalt oder körperliche Einschränkungen zu drohen ganz und gar nicht. Darum dreht sich jedoch nicht dieser Beitrag.

Nun hat der Betroffene, denn auf eine schriftliche Einwendung gegen die Antwort des Supports gab es nur Leere im Raum, als Konsequenz daraus einfach eine monetäre Sperre seines Geldbeutels gegenüber dem Spielehersteller entschieden. Mag diesen erstmal wenig stören, sollte das jedoch die Runde machen, könnten das schon Sümmchen werden, auf die man am Bilanzende aufmerksam wird. Besonders, wenn man diese Entscheidung dem Hersteller auch zukommen lässt. So spart man Geld, denn wer nicht spielen darf, wird auch in deren Shops keine Dublonen, Premium, Premiumschiffe, Container, Flaggen erwerben oder freie Erfahrung umwandeln. Punkt.

Manchmal hilft so etwas, sich aus einer gewissen Sucht zu befreien, weil man plötzlich etwas anderes machen muss. Konstruktives. Oder man wendet sich einer anderen schönen „Tochter“ zu, denn Auswahl gibt es genug. Und vielleicht mag man dort das Geld auch gerne haben und geht wohlwollender mit dem Spieler um, gibt ihm schöne Momente, anstatt ihn zu bevormunden oder instransparent abzustrafen.

Schraube locker – Lockdown nach Lockdown

Man kann der Meinung sein, alles ist richtig und wichtig, was unsere Regierung so von sich gibt in Zeiten der Pandemie. Machen andere Länder schließlich auch. Genau. Und die Mehrheit hat immer recht.

Nun gibt es Zahlen (je nachdem, wo man sich informieren möchte…), dass wir nicht wirklich eine Übersterblichkeit haben, die Schweden wären nicht viel schlimmer dran, obwohl sie es eher „lasch“ handhaben, die Intensivstationen nicht voll, hinten herum werden Betten abgebaut, das Virus und seine Mutanten sind plötzlich auch für unter 80, 70, 60-Jährige gefährlich….. und wir tänzeln wie auf einem langen, dünnen Drahtseil über einen offenen Vulkan von Lockdown zu Lockdown. Nein, ich bin weder Virologe, noch Epidemiemimiblafasel…. aber man schaltet die Glotze an und es springt „Corona, Covid….“ heraus wie ein kleiner Teufel. Im Radio das Gleiche. Meine Finger schnell wieder am Ausschalter, ich kann es nicht mehr hören. Nein, ich kenne keinen einzigen, der krank dadurch wurde. Das soll nicht bedeuten, dass ich denke, dieses Virus gäbe es nicht, nein, dann wäre man ja „Leugner“, „Covidiot“ und noch schlimmeres. Nein, ich war noch auf keiner Demo. Keine Lust angegangen, beanzeigt, „beregnet“, diffamiert und in irgendwelche Ecken gestellt zu werden. Ich lese dazu jedoch recht viel. Vorteil: man kann jederzeit aufhören. Und es kristallisiert sich irgendwann eine gewisse Meinung heraus. Und die gesellt sich gerade zu den Infektionszahlen hinzu. Lockdown und steigende Zahlen? Bringt der Lockdown nun etwas, oder ist es eher ein Schuss ins Knie?

Eine Stanford Studie beleuchtet das mal näher, obwohl deren Ansicht nicht neu ist, verfolgt man das Geschehen in den Medien. Eines ist sicher, am Ende des Tunnels kommt die Rechnung, offenbaren sich die Kollateralschäden, die diese Maßnahmen angerichtet haben und dann wird man sehen, was davon größer war, der Nutzen oder der Schaden…

Ich fühle mich…

… beobachtet. Dieses Ziehen im Nacken, da ist doch was, aber ich kann nichts erkennen. Und wer sollte da schon sein? Ich ging zum Kühlschrank, um diese leckere Wurst herauszuholen. Die schmeckt so gut auf dem frischen Brot. Sie hat diesen feinen Duft, der einem beim Öffnen in die Nase steigt. Herrlich.

Und doch…. mein Blick wandert, doch ohne Ziel. Nur das feine Streichen der Messerklinge auf der Brotfläche beim Verteilen der Butter dringt in meine Ohren. Leise schmatzt die Wurstscheibe, die ich mit der Gabel aus der Tupper angel. Etwas mehr Speichelfluß ist spürbar. Ja, das wird schmecken, ganz sicher.

Aber da ist es wieder, als ob etwas ganz leise an mich herangeschlichen ist. Sich positioniert hat. Und guckt. Ohne dieses typische Blinzeln. Eher starr. Lautlos. Kein Atmen, kann Rascheln. Nichts.

Ich packe die Wurst wieder zurück. Mit einem leichten Klacken schließt die Kühlschranktür. Das Getränk steht bereit, mit dem Messer schneide ich das Brot in zwei Hälften. Gleich wird es in meinem Mund verschwinden, langsam gekaut und dabei genießen. Seufz…

Ich verlasse die Küche. Mit dem Tablett in der einen, dem Getränk in der anderen Hand geht es auf ins Esszimmer. Zurück bleibt Stille. Sekunden tropfen in den Raum. Dann, ein Knistern. Das, was ich nicht sehen konnte, kommt aus seinem Versteck. War es überhaupt versteckt? Der Duft der Wurst liegt noch in der Luft. Ganz sanft. Doch nicht alles, was der Mensch nicht mehr wahrnehmen kann, ist wirklich verschwunden.

Nun startet die Kontrollrunde. Ist irgendwo etwas liegen geblieben? Eine Tür nicht korrekt verschlossen? Das Messer auf dem Rand der Spüle vergessen?

Ich konzentriere mich derweil auf mein leckeres Essen. Das Gefühl ist fort, ich glaube, ich muss mich getäuscht haben. Ganz bestimmt. Hmmm, wie die Wurst duftet…

Die Liebe brachte ihn zur See

So ist es mit der Liebe, so mancher Mann muss ihr folgen. So ging es wohl auch meinem Freund Andreas, den es vor einigen Jahren schon weg aus Bremen ans Wasser zog, dort, wo Urlaub und normales Leben sich treffen sollten. Ein kleiner Ort, Glück mit dem Arbeitsplatz, ein neues Zuhause, eine neue Heimat. Vom gemeinsamen Modellbootfahren ist daraus nun ein erwachsenes Boot geworden. Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung vom seemännischen Kauderwelsch, schon gar nicht, was alles dazu gehört an Lehrgängen, Fortbildungen, Scheinen, die man erwerben muss, um so ein Boot nicht nur sein eigen nennen zu dürfen, sondern es auch auf den verschiedenen Gewässertypen fahren zu dürfen.

Um auch andere daran teilhaben zu lassen, hat Andreas, der Skipper, einen Blog aufgelegt, den er stetig pflegt. Dafür möchte ich natürlich – 🙂 – etwas Werbung machen. Vielleicht hat jemand ähnliche Ambitionen und will mehr erfahren, wer weiß?

Fotos sind heutzutage mit den üblichen Smartphones keine große Kunst mehr, man hat es ja fast immer dabei. Den Leser in seinen Bann zu ziehen, dazu gehört schon mal mehr. Ich finde seine Schreibe gut, weiter so, ich lerne auch gerne dazu.

In Coronazeiten ist das sicherlich beschwerlich, gerade was Lehrgänge angeht, aber vielleicht geht da schon mehr online. Ich drück jedenfalls fest die Daumen, dass diese Liebe lange hält und beide gesund und munter immer wieder zum Festland zurückfinden.