Ich sehe es ähnlich wie Jelly. Wenn meine Combo noch reichlich unbekannt ist, dann wird gerade in Gebieten ausserhalb meines Reviers kaum jemand ausgerechnet wegen mir seinen Hintern in Bewegung setzen. Insofern profitiert der Veranstalter nicht von meinem Namen, was bei bereits bekannteren Bands durchaus anders ist. Also muss ich doch erst einmal den Bekanntheitsgrad bekommen, um überhaupt Gagenforderungen stellen zu können. Und wie bekomme ich den ??? Entweder über über fette Werbung und ner super Produktion (ziemlich kostenintensiv) oder aber über meine Live-Performance, die sich hoffentlich rumspricht und so langsam eine Fanbase aufbaut. Zugegebenermaßen ist der zweite Weg der längere und auch nicht immer mit Erfolg gekrönt, und doch ist es oft der einzig mögliche Weg.
Ein weiterer Aspekt ist, dass man als Musiker mit einem Gig ja normalerweise genau das erreicht, was man eigentlich will: Seine Mucke anderen Menschen zu präsentieren und hoffentlich gut anzukommen. Wenn mir mit einer vollkommen unbekannten Band ohne jegliche Fanbase also die Möglichkeit gegeben wird, vor viel Publikum zu spielen (is relativ, ich weiss), dann ist es schon problematisch, wenn man dan nauch noch entsprechende Forderungen stellt, die über Catering hinaus gehen.
Anders ist es natürlich, wenn ich bereits eine Fanbase habe und mit meiner Combo die Bude voll mache. Dann ist es mehr als legitim, vom Veranstalter entprechend bezahlt zu werden. Da wollen wir zwar alle hin, aber nur die wenigsten hier im Board sind dort bereits angekommen, oder? Und ich rede jetzt nicht von der Meise, die kriegt fast jeder mit entsprechender Mobilisierung seines Bekanntenkreises halbwegs voll. Ich meine Bühnen ausserhalb von Bremen, beispielsweise ... Osnabrück (oder Minden, Göttingen, wo auch immer). Da wird die Sache schon schwieriger (wobei ich zustimme, dass hier zumindest Benzin/Catering und je nach Entfernung auch ne Übernachtungsmöglichkeit drin sein sollte).
Rock on
Ingo