Im zarten Alter von 36 Jahren habe ich folgende Anzeige von meiner damaligen Freundin auf den Frühstückstisch bekommen: "Bluesband sucht Harpspieler oder Saxophonisten. Just for Fun." Wir hatten uns schon häufiger über meinen Wunsch in einer Band zu spielen unterhalten und sie war eigentlich nicht so sehr davon begeistert. Aus mir unerklärlichen Gründen hat sie mir aber trotzdem diese Annonce auf den Tisch gelegt. Ich habe dort angerufen, vorgespielt und wurde auf anhieb (aus mir ebenfalls unerklärlichen Gründen) genommen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich keinerlei Band oder Bühnenerfahrung und war auch im Harpspiel ein blutiger Anfänger. Nach nun einigen harten, langen, frustrierenden, aufopferungsvollen, idealistischen, schmerzhaften, von wiederholten Trennungen gekennzeichneten, ...... Jahren, hat sich mein Harpspiel (aus mir erneut unerklärlichen Gründen), von Hörensagen, offensichtlich verbessert. Das ganze ist jetzt ca. 5 Jahre her und nun spiele ich manchmal als Gastmusiker, in eigens organisierten Projekten, auf Sessions oder hin und wieder auf Benefizkonzerten zu denen ich (mit zusammengewürfelter Band) eingeladen werde. Zudem habe ich die Delmenhorster Bluessession in's Leben gerufen sowie die "Kerems Bluesnächte".
Wer in so kurzer Zeit soviel durchmachen muss, wer dieser Musik trotzdem treu bleibt, wem es egal ist mit wem er da eigentlich spielt, der kann am Ende den Blues nur leben (lieben). Nun wisst ihr aber genau, mit wem ihr es zu tun habt.
Keep on harpin'
Denn er weiß nicht was er tut.
harphawk