- Offizieller Beitrag
Ich werde nun mal langsam versuchen ein halbwegs vernünftiges Review über dieses Stage-Piano abzulassen. Da ich das Teil erst wenige Tage mein eigen nenne und demzufolge noch lange nicht fit bin, werde ich diesen Thread langsam erweitern.
Dann mal los: Das Stage im Ü-Raum ausgepackt und erst einmal einer optischen Untersuchung unterzogen. Die Verarbeitung ist soweit ich das beurteilen kann, wie von Clavia gewohnt - erstklassig. Das komplette Gehäuse ist aus Leichtmetall mit den üblichen Holzteilen links und rechts. Es sieht sehr edel aus, wenn man die rote Farbe mag
Alle Buchsen auf der Rückseite (und davon hat das Teil wahrlich genug) sind aus Metall und fest mit dem Gehäuse verschraubt. Der Ausschalter ist etwas versenkt angebracht und somit geschützt. Die Funktion der Buchsen ist auf der Geräteoberseite aufgedruckt, somit weiß ich welcher Stecker wo hineingehört ohne erst einmal um das Ganze herumlaufen zu müssen. Alle Potis fühlen sich sehr wertig und präzise an. Die Tasten ebenfalls. Da wurde insgesamt kein Schund verbaut. Dann erst einmal ein kurzer Ärger - das Display ist lächerlich klein - zwei Zeilen - was soll das?? An dieser Stelle sei bemerkt, mehr braucht man bei dem Teil nicht. Es ist alles selbsterklärend, es gibt keine Menüsteuerung mit etlichen Untermenüs. Die Anzahl der Drehpotis (teilweise Endlosdrehregler, teilweise mit normalem Anschlag) ist verwirrend, jede Menge vorhanden. Die Endlosdrehpotis sind alle mit LED-Kränzen versehen. Die Nord typischen "Zugriegel" in LED-Technik für die Orgeln sind auch da. Durch mein Nord Electro II ist mir vieles sehr bekannt, ich fühle mich schnell zu Haus. Die Tastatur mit 88 gewichteten und anschlagdynamischen Tasten ist erstaunlich leichtgängig. Ein Zugeständnis an die Orgel- und Rodesspieler. Aber insgesamt ist die Tastatur ein Traum! Extrem präzise gelingen sofort alle techniken. Nix wackelt, alles paßt sofort. Im Lieferumfang ist eine CD mit Soundmanager-Software, Betriebssystem für das Keyboard, eine Abdeckhaube, ein Sustainpedal, Midikabel, USB-Kabel und 220V Kabel. Und natürlich eine sehr umfangreiche Soundbibliothek. Ein englischsprachiges Handbuch ist auf der CD, das deutschsprachige habe ich deutschen Importeur geliefert bekommen. Ich war vollkommen von den Socken als ich vor der Lieferung des eigentlichen Gerätes schon einige Soundfiles von Clavia (einige Flügel) geschickt bekommen habe. Der Kundenservice von Clavia ist vorbildlich.
Auf der Rückseite des Gerätes entdecke ich alle üblichen Verdächtigen und einiges zusätzliches. Das Routing des Gerätes gibt es her, das man alle Instrumente auf vier Ausgänge mehr oder weniger willkürlich verteilen kann. Ein Kopfhörerausgang ist ebenfalls vorhanden. Midi natürlich. Für die Pedalerie sind Buchsen für Sustain, Organ-Swell, Rotorgeschwindigkeit und Controll-Pedal vorhanden. Zusätzlich noch ein USB Anschluß.
Die Bedienoberfläche gliedert sich in Mastersektion mit Rotorabteilung für das Leslie, Organ, Piano, Programm, Synth ,Extern und Effektsektion. Alles sieht recht aufgeräumt aus, wenn auch anfänglich wegen der Vielzahl von Potis und Tasten etwas verwirrend.
Typisch für Nord ist die absolute Festlegung auf die Live-Tauglichkeit. Man kann jederzeit und problemlos auf alle Parameter jedes Instruments und / oder Sounds zugreifen und diese online ändern. Total genial ist in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit solche Änderungen während eines Liveauftritts sofort in zwei Livedatenspeichern abzuspeichern, somit steht für den nächsten Gig wieder alles zur Verfügung. Das Ganze übrigens ohne die jeweiligen Presets zu ändern! Genial einfach.
Das ganze Gerät ist komplett Multitimbral aufgebaut und alles ist zweifach!! vorhanden. Das ermöglicht zum Beispiel problemlos mittels einer zweiten Klaviatur auf den "zweiten" Synth in voller Polyphonie zuzugreifen. Da die Tastatur dreifach gesplittet werden kann, kann man also 6 verschiedene Instrumente gleichzeitig einsetzen ohne die geringsten Einbussen an Polyphonie.
Fortsetzung folgt...