• Offizieller Beitrag

    Mit ihrem dritten Studioalbum "X & Y" erweitern Coldplay ihr musikalisches Spektrum ohne sich selbst und ihren Millionen Fans untreu zu werden.

    Schon die Eröffnungsnummer des lange erwarteten Nachfolgers von "A Rush Of Blood To The Head", "Square One", gibt die Richtung vor, der sämtliche zwölf Songs von "X & Y" folgen: härter und gleichzeitig beseelter als bisher gehen Coldplay zur Sache. Chris Martins Stimme klingt im Kontext der dunklen Moll-Töne des Openers noch emotionaler und eindringlicher als auf den beiden ersten Studio-Offerten von Coldplay.

    Überhaupt wurden für "X & Y" Jonny Bucklands filigrane, gleichzeitig hymnische Gitarrenarbeit und Chris Martins Gesang - mithin die beiden Markenzeichen von Coldplay - noch deutlicher als bislang ausgearbeitet und in den Vordergrund gestellt. Wie gemacht für Riesenarenen und Stadien sind Rock-Hymnen wie die erste Single, "Speed Of Sound", und der sichere, zweite Single-Kandidat, "White Shadows", zu dem kein Geringerer als Brian Eno Keyboardklänge beisteuert. Bucklands Gitarre erspielt sich darin immer größere Räume und setzt sich unmittelbar im Ohr fest. Soulig und fast schon gospelartig geht es in "Fix You" zu, während "What If" mit seinem dezenten Streicherarrangement an die Songwriting-Kunst von Lennon/McCartney erinnert.

    Für den Refrain in "Talk" haben sich die bekennenden Kraftwerk-Fans Coldplay die Melodie von "Computerliebe" der Düsseldorfer Technopop-Veteranen geborgt. Im Titelsong "X & Y" spielen Coldplay ihre eigentliche Stärke punktgenau aus. Üppige, fast schon opulente Arrangements klingen bei Coldplay nie erdrückend-bombastisch, sondern eher karg, was die emotionale Intensität jedes einzelnen Songs ungemein verstärkt. Wie es der Titel bereits suggeriert, lebt "X & Y" von Gegensätzen. Da sind einerseits die eher introvertierten, reflektierenden Nummern wie "A Message", zu denen mit gradlinig-rockigen Nummern wie "Low", das mit seinen ungewöhnlichen Percussion-Parts fast schon poppig wirkt, das Gegengift geliefert wird.

    Abgerundet wird "X & Y" mit dem rein akustischen "Til' Kingdom Come", das als versteckter Bonus-Track am Ende eines Albums steht, mit dem Coldplay ihren weltweiten Supertstar-Status sicher noch ausbauen können.

    Quelle: http://www.kino.de

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