Moin Jogi,
sehe ich exact genau so. Habs einfach mal als kleine Provo ausgefüllt. Einem Anfänger hilft es nichts, und einem Fortgeschrittenen nutzt es auch nichts.
Was also tun als Anfänger?
1.) nimm einen erfahrenen Gitarristen mit zum Einkauf.
2.) lege fest was du ausgeben willst, auf keinen Fall über 300 Euro.
3.) Nimm das Teil in die Hand und prüfe ob du mit dem Hals klar kommst.
Der Hals muß gerade sein. Bei vernünftiger Saitenlage darf nichts schnarren. Die Bünde müssen sauber abgerichtet sein. Achte auf Grate an Griffbrett und Hals. Da gibt es bei Billiginstrumenten unglaubliche Verarbeitungsmängel.
Prüfe die Bundreinheit. Da dürfen auch bei nicht eingestellten Instrumenten keine großen Abweichungen auftreten. Exacte Einstellung kannst Du später selber vornehmen, wenn Du Deine Saiten gefunden hast. Weise den Verkäufer darauf hin, wenn die Einstellung Schrott ist. Meistens ist sie das, selbst bei teuren Klampfen.
Prüfe auch, ob Du in den oberen Lagen gut spielen kannst (Halsansatz, Cutaway). Übrigens, 22 Bünde reichen voll.
Deine erste Gitarre sollte kein Tremolo haben. Als Anfänger kommst Du eh nicht damit klar. Wenn doch eins dran ist (Fender o.ä.) dann fixiere das erst mal. Ein gutes Tremolo muß die Stimmung halten. Übrigens auch wenn es kein Floyd Rose ist. Vergiß das lieber erst einmal.
4.) Spiele ohne Verstärkung auf dem Instrument und prüfe den Klang und das Sustainverhalten. Wenn der Ton nach dem Anschlag gleich weg ist oder undefiniert klingt, prüfe eine andere Gitarre. Ich klopfe auch den Korpus ab. Da hört man schon einiges. Erfordert aber etwas Erfahrung.
5.) Schließe einen Amp an. Cleaner Sound, ohne Effekte, keine Verzerrungen, Equalizer alles auf neutral. Eine Gitarre muß ohne SchnickSchnack und Effekte gut klingen. Dann klingt sie auch später mit Zerrern und an anderen Amps. Vergleiche Sounds, Einsteiger wissen oft gar nicht, wie eine guter cleaner Sound klingt. Am besten nimmst Du einen 1x12 Combo so in der 400 Euro Preisklasse. Jetzt teste jeden PU und die Abstimmung der PUs ausgiebig. Achte auf Nebengeräusche und drehe den Verstärker (clean) ruhig auch mal etwas lauter. Lass dich nicht von Verkäufern voll labern. Wenn Du mit dem Ton einverstanden bist kanst Du das Teil kaufen. Lass Dir aber 10 Tage Rückgaberecht einräumen.
6.) Lass dich nicht von Markennamen einwickeln. Ich habe schon US Strats gespielt, die Montagsmodelle waren und billige Korea Gitarren, die super klangen.
7.) Gehe nach Hause und perfektioniere dein Spiel.
8:) Denke erst wieder darüber nach Geld für neues Instrument auszugeben wenn Du "Hey Joe" in allen 11 Tonarten spielen kannst, 22 Pentatonik, 11 Dur und 11 Moll Tonleitern flüssig spielen kannt oder "The Brother" von Robben Ford in halber Geschwindigkeit zum Besten geben kannst 8-{
oder
gib Unmengen von Kohle für Equipment aus und ärgere dich bei jeder Probe, dass Dein Kollege besser spielt und klingt. Dann solltest Du allerdings darüber nachdenken, ob Du' s nicht lieber mal mit Drums (liebe Drummer, verzeiht mir die Bemerkung) versuchst ;-).
So zum Schluß jetzt noch wieder ernsthafter:
Wenn Du einige Zeit gespielt hast und dann feststellst, dass Du einen anderen Sound haben möchtest, dann ist es oft sinnvoller und preiswerter, sich über andere PU Bestückung, Lautsprecher/Boxen, Amps oder Bodentreter Gedanken zu machen. Ich spiele eine alte gute Strat mit LaceSensors und decke damit von Jazz bis Heavy alles ab, nur durch Amp und Bodentretervariationen. Diese Gitarre hat Seele und ich komme auf ihr wunderbar zurecht. Der andere Quatsch ist seelelose Elektronik und jederzeit austauschbar. Meine Gitarre hingegen ist das allerdings sicher nicht.
Und noch ein Tip für Gitarreneinsteiger: Gitarre kann man wunderbar auch erst mal auf einer akkustischen lernen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die sich auch viel mit akkustischer beschäftigen häufig die besseren E-Spieler sind was Präzision und Anschlagsverhalten angeht.
Dies alles ist nur meine bescheidene Meinung. Sicher gibt's auch noch andere Herangehensweisen.
Viele Grüße
Hmja,
ich frage mich, was das denn soll??
Ein fähiger, erfahrener Gitarrist, weiß was er will und hat entsprechendes Equipment.
OK, dann ist es für Anfänger / Newcomer!
Nur woher will der Anfänger die Unterschiede zwischen den Tonabnehmern, Bauart, Mensur kennen?? Wie soll er denn entscheiden??
Derjenige wird auf ein Instrument schauen, dass u.U. sein Idol spielt......mehr weiß er vielleicht garnicht. Oder??
Jogi
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