Doc schreibt in einem anderen Thema: >>In einem anderen Forum habe ich neulich was über "Stütze" gelesen.
Das fand ich sehr interessant. Ich muss dazusagen, dass ich vor etwa einem halben Jahr massive Probleme mit Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule zu tun hatte. Der Schmerz hatte meine Stimme arg in Mitleidenschaft gezogen (hat offenbar ausgestrahlt) und ich konnte vor allem Mittentöne gar nicht mehr treffen. Erst das erlernen einer neuen Körperhaltung haben dazu beigetragen, dass erst die Schmerzen nachließen und danach auch die Stimme zurückkam. Ich fand das damals sehr seltsam und habe in dieser Richtung weitergearbeitet. Mir hat es Sicherheit (Stütze) gegeben und ich bin auch live dadurch irgendwie ruhiger geworden und intoniere nicht mehr so mit Schmackes!!!<<
Hi Doc,
das mit dem Bandscheibenvorfall ist ja übel.
Habe das gleiche Problem im Lendenwirbelbereich. Und tatsächlich hat mir die „Stütze“ geholfen trotzdem zu singen. Komischerweise hat sich aber auch was bei meinem Gesang geändert und die Stimme ist mehr in den Kopf gewandert und ich habe viel mehr gestalterische Möglichkeiten bekommen.
Es gibt die Atemstütze, die man trainieren kann mit eben auch solchen Übungen, die manchmal die Grenzen der Peinlichkeit sprengen.
Ich nenne das meine Sängermuskeln, denn eine Zeitlang hatte ich tatsächlich fiesen Muskelkater im Zwerchfell und Flankenbereich.
Das mit dem Rauswerfen der Töne kenne ich auch. Oder Schreien statt singen. Das hat tatsächlich auch was mit dem Stützen zu tun und der Luftdosierung. Die Körperhaltung geht natürlich auch irgendwann automatisch mit.
Idealziel ist es, dass die Luft automatisch strömt und man nicht mehr über sie nachdenkt. Man steuert durch das Üben irgendwann diesen Fluss. In der Regel braucht man in den hohen Tönen weniger Luft als in den tiefen. Und es ist doch auch nervig, wenn man in der Höhe lauter wird, das muss nicht sein. Oder Heiserkeit nach nem Gig, das ist voll oll für die Stimmbänder.
Ein Anfang ist es sich einmal ganz bewusst mit diesem Atemfluss auseinanderzusetzen. Oder damit, wo sich eigentlich überall Töne bilden können. Oder wohin man singt, hinten raus, nach vorne, Kopfstimme, Bauchstimme und, und, und…
Das kann man am Anfang mit einfachen Konsonaten wie ssss auf einem Ton machen und dann mal ne Tonleiter.
Und tatsächlich ist die beste Übung: singen, singen, singen.
Wenn die Lust strömt und der Körper nicht mit den Tönen kämpft ist man ja auch entspannter beim singen und kommt positiver rüber.
Liebe Grüße
Mela
P.S. Jetzt lese ich das erst mit den klassischen Leherer/innen. Ich bin da echt geschädigt und genervt. Jatzt weiß ich was Du mit der Schmackesintonation meinst... Es gibt, auch in Bremen, andere, die nicht nur auf diesem Luftsäulendingens rumreiten, sondern auch mehr in die Körperarbeit gehen und selbst Pop und Rock singen. Tatjana Plath ist z.B. ein echter Schatz und hat auch die offizielle Lizenz kaputte Stimmen zu reparieren.