ich denke mal, es ist sowieso nur eine gewisse klientel angesprochen, die vom Geiste her auch der PP nahesteht...
Naja. Ich hab die guten Herren auch gewählt und befürworte diese Partei immer noch - nicht weil ich mit allem konform gehe was sie fordern (mindestens aber mit 50%), sondern weil mir gefällt was sie auslösen, und weil sie die einzige statistisch ernstzunehmende, alternative Partei neben der NPD sind. Das gerade war, hoffe ich, KEINE Werbung sondern eine persönliche Äußerung.
Ich würde trotzdem nicht freiwillig auf einem Event spielen, dass auch nur im Ansatz einer bestimmten Partei zum Vorteil gereichen soll. Egal ob Piratenpartei, NPD oder CDU. Als Privatperson kann man durchaus eine politische Meinung und eine favorisierte Partei haben und dies auch kundtun, als Band würde ich mich immer davon distanzieren. Wieso sonst existieren Bands wie Burzum?
Klar, als Punkband ist das was anderes (und die werden sich - zu Recht - am ehesten angesprochen fühlen), aber in den meisten anderen Genres ist eine konkrete politische Aussage einer Band nicht gut, das denke ich bis heute. Metal (und ich spreche nur für Metal, weil ich eben Metaller bin, aber ich denke dass das, was ich sage, auch auf Funk, Rock, Pop, Techno und in beschränktem Maße auch auf HipHop zutrifft) ist Unterhaltungsmusik. Unterhaltungsmusik soll unterhalten. Sobald man anfängt, politische oder gar propagandistische Inhalte in die Musik zu mischen, spricht man von geistiger Manipulation, denn wir sind gewillt, diese Inhalte durch die Musik in lockererem Zusammenhang zu sehen oder, im schlimmsten Fall, sogar aufzunehmen. Deswegen habe ich auch mit Rechtsrock- und NSBM-Bands weit größere Probleme als mit "normalen" Neonazi-Aufmärschen, Parteien und ähnlichem. Ich sehe meine Musik, die ich liebe und höre und spiele und letztendlich lebe eben ungern missbraucht von irgendwelchen Kleingeistern für deren hirnrissige politische Ideen. Wenn die Musik als Medium benutzt wird um junge Menschen gleichzuschalten (ganz gleich in welche Richtung) ist es nicht nur bedenklich sondern gegen jegliche Grundprinzipien des Rock'n'Roll.
Ich will hier die Piratenpartei nicht mit der NPD gleichstellen, aber es sind beides Parteien mit politischer Ausrichtung, mit Freunden und Feinden. Man muss also durchaus differenzieren: Als Privatperson kann ich eine Partei wählen, stärken und öffentlich unterstützen. Denn als Privatperson bin ich ein Individuum, was sein eigenes Weltbild erklären und verteidigen kann.
Als Band jedoch ist man primär ein Zusammenschluss von Musikern, die zusammen Musik machen. Eine Band hat es in meinen Augen nicht nötig, sich für etwas zu rechtfertigen, was keinen Bezug auf ihre Musik nimmt, schon garnicht für eine Parteifavorisierung. EGAL welche Partei.
Ich habe absolut keine Probleme damit, wenn Bands politische Themen aufgreifen (auch in ihren Songs) und auf Probleme hinweisen oder gar Lösungsvorschläge liefern, auch "Rock Gegen Rechts"-Events und ähnliches halte ich für unterstützenswert. Aber sobald dies zu Gunsten einer konkreten Partei geschieht, hört der Spaß auf.
So viel zum Thema "politische Gigs".
Zum Thema "lizenzfreie Musik"...
... ich weiß nicht. Ich denke das sollte jeder halten wie er will. Hälst du diese Idee Iron Maiden, Metallica oder Madonna vor, werden sie dich
a) ungläubig angucken
b) auslachen
c) ungläubig angucken, auslachen und an deren Anwälte verweisen.
Wenn man sich seine Musik auszahlen lassen KANN, wäre man schön blöd es nicht zu tun, wobei etwas freie Musik als Appetizer und zudem als Sympathiebonus durchgeht. ich denke vor allem an Demos, ausverkaufte Raritäten und gute Live-Mitschnitte, aber ab und an auch mal kostenlose bzw. günstige und fannahe Gigs (man denke an das Magic Circle Festival 2007 - aber wirklich nur an das von 2007).
De facto kriegt aber nunmal nicht jede Band sofort 1500 Euro pro gig geboten. Es gibt genug Bands (gerade hier im Forum) die in der Obskurität dümpeln und mit derartigen Forderungen nie spielen würden. Für eine derartige Gage muss man entsprechend Leute ziehen, und einen Veranstalter davon zu überzeugen, dass eine Newcomer-Truppe ohne Plattendeal das Olympiastadion vollmacht, ist ein, sagen wir, abenteuerliches Unterfangen.
Jetzt könnte man natürlich kalt und trocken argumentieren:
Eine Band die kein Geld einspielen kann, ist zu schlecht und damit unnötig. Eine unnötige Band braucht nicht live (oder überhaupt) zu spielen.
Jeder, wirklich JEDER richtige Musiker wird wissen, dass diese Argumentation totaler Bullshit ist. Jeder richte Musikfan übrigens auch (Tausende guter Bands belegen meine Worte, für ein anschaliches Fachbeispiel einfach mal den Film "ANVIL! The Story of Anvil" gucken - quad est demonstrandum) Man muss manchmal eben schlucken (auch wenn man sich sicher nicht ALLES gefallen lassen muss), dafür ist das ganze ja auch ein Hobby. Wer Spaß an der Sache hat kann auch für 20 Euro und ne Bierkiste vor, wie sagte Lemmy einst, "10 Leuten und nem Köter" spielen. Wer sich dafür zu fein ist, muss das mit sich selbst ausmachen, mein Problem isses nicht, aber er braucht andere Leute nicht runterreden (geht gegen niemand bestimmten hier, aber oft genug miterlebt hab ichs).