Zwei Gitarristen sind unsicher, wie es weitergehen soll ...

  • Hi Leute,

    ich brauche mal einen Rat von Euch.
    Zusammen mit einem Freund spiele ich seit 1,5 Jahren Gitarre. Auch mit dem Ziel, irgendwann eine Band aufzubauen. Wir haben auch Unterricht und haben inzwischen einiges von dem gelernt, was man so lernen sollte. Meistens haben wir uns im Unterricht Ausschnitte oder Soli aus bekannten Stücken vorgenommen, um daran zu lernen.
    Jetzt mein Problem: Wir sitzen deshalb nun mit einem Puzzle da. Nur mit zwei Gitarren Stücke "durchzuspielen" macht uns wenig Spaß, da bräuchte es dann schon Unterstützung durch Gesang und/oder Schlagzeug oder gleich das volle Brett. Aber wann ist dafür der richtige Zeitpunkt? Wann ist man (als Gitarrist) fit genug dafür? Eine Bandprobe stellt einen ja gleich auch vor ganz andere Anforderungen, als "nur" die Beherrschung des eigenen Instruments...Oder ist es sogar gut, so früh wie möglich zusammen mit anderen Instrumenten zu üben?
    Ich habe schon gedacht, vielleicht wäre es sinnvoll, wenn sich ein weiterer Anfänger finden würde, der sich einfach nur hinstellt und ein wenig dazu singt?
    Wäre nett von Euch, wenn Ihr mir ein paar Impulse geben könntet. Wie war das bei Euch in der Anfangszeit?

    Das Licht am Ende des Tunnels ist nur irgendein Depp mit einer Taschenlampe ...

  • Ich habe in knapp 2 Jahren mit Band mehr gelernt als in 6-7 Jahren ohne Band.

    Wenn man in einer Band spielt kommt es darauf an zusammen zu spielen.
    Stumpfe Akkorde die sauber im Timing mit dem Rest der Band liegen sind da viel besser als halb-perfekte Solis die zwar anspruchsvoll sind aber nicht im Takt bleiben.

    Meine Empfehlung: Stellt ne Band zusammen, fangt mit einfachen Songs an um das zusammenspiel zu üben und wenn ihr das habt könnt ihr anfangen Soli zu zelebrieren.

    Meiner Meinung nach lernt man übrigens am besten, wenn man mit Leuten zusammenspielt die besser sind als man selbst.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ostertag

    Baumi hat alles wichtige gesagt. Achtet nur darauf das der Abstand zwischen den Bandmitgliedern nicht zu groß ist, sonst langweilen sich die anderen. Und wie Baumi auch absolut richtig gesagt hat - sucht euch zunächst wirklich einfache Stücke aus - solange bis es einigermaßen rund läuft. Lieber gut "summer of 69" gecovert als grottenschlecht "nothing else matters".
    Wenn ihr eine Suche startet, dann hilft es sehr wenn ihr die Suchanzeige sauber und möglichst präzise formuliert, das erspart allen mächtig Stress und ihr könnt zügiger anfangen. Viel Erfolg bei der Suche!

  • Baumi, Nordi, danke für die Tipps!
    Irgendwie habe ich mir schon gedacht, dass das der richtige Weg ist ...
    Dann werden wir es mal angehen und uns Gedanken zu einer Suchanzeige machen.
    Aber wer sich jetzt schon angesprochen fühlt ...

    Das Licht am Ende des Tunnels ist nur irgendein Depp mit einer Taschenlampe ...

  • Aloha!

    Ich hatte nie Unterricht und bin auch nicht ausreichend begabt, um eine Investition in einen Lehrer als sinnvoll zu betrachten. Ich hab mir damals einen Bass gekauft, weil ich unbedingt weltberühmter Rockstar werden wollte und die lässigen Bassisten bei Shows immer am Coolsten fand. Glücklicherweise hat man mich mit dieser lumpigen Einstellung vom Fleck weg bei "Bad Intention" angenommen und mittlerweile muss ich mir auf der Bühne wohl auch zumindest keine Sorgen mehr um faule Eier oder Tomaten machen.

    Was ich damit sagen will? Man ist nie zu schlecht für den Einstieg ins Bandleben. Man muss nur Leute mit den gleichen Zielen, Voraussetzungen und einem ähnlichen Level finden und gemeinsam dran wachsen. Alleine spielen ist nicht nur weniger förderlich sondern auf Dauer auch stinklangweilig (sagt einer, der es wie oben beschrieben nie erlebt hat. Voll glaubwürdig, oder?). Traut Euch, inseriert und holt Euch Basser und Drummer + optional nen Sänger ins Boot. Is echt geiler so...

    Nur einen altklugen Tip möchte ich euch für die eventuelle Bandgründung geben: verliert niemals den Spaß an der Sache - und vergesst nicht, dass eine gute Band an der Theke zusammenwächst, nicht im Proberaum*.

    Gruß,

    Micha

    (* an die humorlose Musikermoralpolizei: JA, das mein ich ernst und es bezieht sich auf das Zwischenmenschliche. Eine Band ist für mich mehr als "miteinander musizierende Arbeitskollegen". Is verstanden?)


    Edit: toll, das kommt davon, wenn man ein Browserregister stundenlang auflässt und dann erst auf den Thread antwortet... eigentlich wurde inzwischen ja schon alles gesagt. Egal... viel Glück bei der Suche!

  • Hi Micha,
    hat aber trotzdem geholfen. Ist auch interessant für mich, wie andere ihre Anfangszeiten so erlebt haben.
    Und das mit dem Spaß sehe ich genau so. Den haben wir ja schon bei unseren gar nicht so langweiligen Sessions. Vielleicht liegt das ja auch daran, dass wir die Theke im Probenraum haben :thumbsup8de:

    Und das muss ich jetzt noch einmal betonen: ist wirklich ein super Forum hier!

    Grüße
    Jörg

    Das Licht am Ende des Tunnels ist nur irgendein Depp mit einer Taschenlampe ...

  • Moinsen!
    Haben uns im Oktober gegründet. Cocers von blues und rock stehen jetzt an.
    Evtl. mal kontakten. Haben zwar einen Gitarristen, aber ne 2. Gitarre brauche wir in jedem Fall.Greetz

  • Ich schließe micht den Vorpostern an. Im Prinzip gibt´s wie immer 2 Möglichkeiten. entweder Ihr verschwendet noch mehr Zeit mit irgendwelchen Überlegungen ( ob überhaupt und wenn wann, was gibt´s füre Anforderungen....alles Käse) oder Ihr macht´s einfach.

    Wir kontrollieren alles ! ( Stanley Clarke)

  • Das sehe ich gaaz anders :eyeroll:

    Im Ernst..es bedurfte einer ganzen Weile bis ich mich "raus" traute. In einer Band lernt man am schnellsten und effektivsten. In einer Band tut es aber auch am meisten weh..
    Zuhause lacht dich nur dein verdammter Spiegel oder die Alte aus. Ich würds mir echt gut überlegen. Nix ist geiler als seine Hausaufgaben zu machen um dann halbwegs unbeschadet und cool wieder nach hause zu kommen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe micht den Vorpostern an. Im Prinzip gibt´s wie immer 2 Möglichkeiten. entweder Ihr verschwendet noch mehr Zeit mit irgendwelchen Überlegungen ( ob überhaupt und wenn wann, was gibt´s füre Anforderungen....alles Käse) oder Ihr macht´s einfach.



    ...und einfach machen bedeutet auch das Risiko in Kauf nehmen das andere lachen. Na und? Es ist euer Ding! Nur zu Hause rummachen heißt eigentlich auch - nicht wirklich weiterkommen. Erst im Bandkontext lernt man wie Musik wirklich tickt und funktioniert und was Musik für uns alle hier bedeutet - eure Musik ist damit gemeint! Fangt einfach damit an.

  • Ihr vergleicht da Selbstbefriedigung mit Sex... ;) Es alleine in den eigenen vier Wänden zu machen ist zwar vom Prinzip her das gleiche wie "draußen" mit anderen, aber es macht nicht halb so viel Spaß und bringt einen auch nicht wirklich weiter. "Anschauungsmaterial" und "Lehrvideos" ersetzen eben nicht das reale Erlebnis und die Interaktion mit anderen...


    ... und ich finde dies war eine der besten Metaphern die ich je rausgehauen habe :P

    They say my songs are much too slow... but they don't know the things I know!

  • Ich habe mir erst im Dezember 2009 mein Drum gekauft, gleich Unterricht genommen und schon da war klar, daß ich keine 5 Jahre in einem Kellerloch sitze, bevor ich mich an eine Band traue. Ich lernte zwar schnell die Techniken, aber als ich das erste mal mit richtigen Muckern spielte, war sofort klar, daß dies eine völlig neue Herausforderung ist. Das Timing in einer Band ist enorm wichtig, sich aufeinander einlassen, Akzente dort zu setzen, wo andere Instrumente einfach nur das Soli spielen.
    Grooven kann es im Keller nicht. Und statt gleich gigs zu spielen, macht man eben dort den ersten Versuch, wo gejammt wird.

  • Zitat

    Ihr vergleicht da Selbstbefriedigung mit Sex...


    Nö, diesen Schweinkram hast du verzapft :thumbsup8de::out_cold:


    Außerdem haben Gitarristen doch immer mit self...bla..zu tun harhar

  • so...., muss jetzt auch mal meinen senf dazu abgeben...,

    in erster linie schliesse ich mich den komentaren der anderen nahtlos an.
    sucht euch leutz mit denen ihr klarkommt! das niveau ist eher zweitrangig.
    dazu muss ich sagen, dass es nichts besseres giebt als nach der probe zusammen zu sitzen und n schnak zu halten.
    musikalisch lernt man mehr und schneller, wenn man im kolektiv spielt!
    und danach mit nem bier in der hand darüber reden bringt einen echt weiter.
    darum bringt es nichts wenn mann n profi in der band hat, der sich kaum is schluss mit proben, gleich wieder abseilt!

    gut sind auch sessions!
    erstens ist das ein kontaktpool und zweitens kann mann erlerntes auch praktisch umsetzen und kriegt viele gute tipps mit auf den weg.
    den sind wir mal ehrlich..., angefrangen haben wir alle mal. und für mich macht es einen guten musiker aus, wenn er auch anfänger mit auf die bühne nimmt und diesen "trägt"!

    das giebt die ersten erfolgserlebnisse und gibt einem auftrieb!

    übrigens ( ich hör schon die seufzer.. *gg) am 11.12. ist im dartpalast die christmas-jam-session.

    schaut doch einfach mal vorbei!

    ansonsten drück ich euch die daumen!

    greets

    yves

  • Jammen (auch und vor allem mit Leuten, die das selbe Instrument spielen wie du!) ist übrigens mit das beste was du tun kannst. Nicht nur dass du Gefühl für Zusammenspiel entwickelst, nein, du kannst den Leuten auch auf die Finger gucken und viel lernen.
    Das ist übrigens auch die beste Möglichkeit, mit sehr erfahrenen Musikern zusammenzuspielen. In eine Band werden die wenigsten mit dir wollen - dafür ist das musikalische Niveau zu unterschiedlich und sich selbst limitieren bringst nicht (klingt zwar "böse", trägt auf Dauer aber nen Wahrheitsgehalt in sich, wenn man mal ehrlich ist - in einer Band ist man Musiker und kein Musiklehrer).
    Beim jammen hingegen habe ich immer gerne auch mit sehr erfahrenen und guten Musikern gespielt und mir den ein oder anderen Kniff zeigen lassen. Mir ist noch NIE ein Musiker begegnet, der mir nach einer Anfrage der Marke "wie machst du das? Zeig mal bitte!" meine Bitte verweigert hätte.
    Vorteil: Du lernst extrem viele Leute mit vielen Spielstilen kennen, lernst unentwegt neue Licks, Tricks, Leitern, Rhytmen etc. - das kommt dir später alles zu gute! Und nebenher baust du soziale Kontakte auf die dir später behilflich sein können - wie viele von denen sind in aktiven Bands, wie viele betreiben Veranstaltungsräume oder gar Studios?

    Das sind alles Dinge, die man beim Musikunterricht oder alleine im stillen Kämmerlein nicht mitnehmen kann. Und diese Dinge sind weit wichtiger als die Frage, ob du den C-Moll-Arpreggio nun bei 120 oder 130 BPM runterachteln kannst.

    They say my songs are much too slow... but they don't know the things I know!

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