Saitenwechsel schlecht für den Hals , oder was ?

  • Da der letzte Beitrag zum Thema Saiteneinspielen so gut angenommen wurde gehts weiter.

    Ist der Wechsel der kompletten Saiten auf einmal schlecht für den Hals?

    es gibt 2 Möglichkeiten

    A: alles runter und dann alles wieder rauf
    B: einzeln austauschen

    Vorteile bei A:
    - alles liegt frei für Reinigungs und Einstellarbeiten

    Nachteile bei A:
    - bei schlechter Holzqualität geht der Hals ohne den Gegenzug der Saiten nach hinten und richtet sich nur schwer bei neuen Saiten wieder in die Lage die er vorher hatte

    Vorteile bei B:
    - gerade bei FloidsRosen und seinen Mitbewerbersystemen gibt es keine Überraschungen wenn man jede Seite für sich wechselt, dazu gibts genug Kluges im Netz

    Nachteile bei B:
    - Reinigungs und Einstellarbeiten kaum einfach durchzuführen
    - bei der Verwendung anderer Saiten derselben Stärke aber anderer Hersteller kann unter Umständen trotz des Einzelwechsels FloidsRose neu eingestellt werden müssen

    Persönliche Erfahrung:
    Miese Gitarrenhälse (z.B hohe Restfeuchte im Holz, falscher Schnitt ohne Rücksicht auf den Verlauf der Maserung) gibt es ohne Zweifel, allerdings (sehr) selten.
    Was aber vorkommt sind Hälse ohne Trussrod.

    http://www.roxikon.de/begriffe/trussrod/

    Hab ich selber mal erlebt bei einem Baß den ich einstellen wollte, für ein Foto von meinem dummen Gesicht das ich gemacht hab als ich das entdeckte hätte ich gerne 50 Euro gezahlt:thumbsup8de:.

    Zurück zum Thema, denn ohne Trussrod geht garnix.
    Da sollte man nur rangehen wenn man Erfahrung hat und weiß wo man hinwill

    http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup

    Ansonsten bitte lassen, sonst ist die teure Yamacaster aus dem Customshop von Riebesehl Biernot aufeinmal nach dem lauten KNACK nichtmal mehr die Saiten wert die noch drauf sind.

    Ich wechsel bei meinen regulären Äxten immer den ganzen Satz auf einmal und habe dabei immer null Probleme mit dem Hals gehabt.
    Wichtig ist nur, daß man bei der Sache bleibt und nicht wie ein netter Mitmucker die Gute 3 Tage lang unbesaitet im feuchten Keller stehen läßt.
    Die hab ich zwar wieder eingestellt bekommen (ich konnte das Gejammer von ihm nicht mehr ertragen, was tut man nicht alles für einen Bandbruder) aber freiwillig mach ich sowas nicht nochmal, ist ne schicearbeit.

    Bei meiner Aria mit Floidsrose lege ich vor dem Wechsel den Jammerhaken nach hinten und klemme einen Korken zwischen ihn und den Korpus so fest, daß die Saiten ein ganzkleinbischen entlastet sind, dann kann man auch alle Saiten auf einmal tauschen !vordehnen nicht vergessen!.
    Dabei bleibt der Hals auch so wie er sein soll.

    Wer jetzt genau wissen will wie man seiner Teuren an den Hals geht sollte mal hier nachlesen

    http://www.gitarren-forum.de/index.php?page…d&threadID=6733


    Übrigens hat sich die Firma Hagstom da mal was echt geiles einfallen lassen
    http://www.hagstromguitars.de/fileadmin/_hag…cs_Big/Neck.jpg
    Ich hab zwar noch keine Hagstrom durchgesägt um das zu prüfen:eek:,
    kann aber bestätigen daß sich der Hals echt gut spielen läßt und man damit kein Halsvibrato ala Joan Jet machen kann :icon_smile:

    Vielen Dank daß ihr bis hierher gelesen habt, ich geh jetzt eine rauchen und meine Finger kühlen *zischhhhhhhhhhhh*

    vG
    Jaydee


    ...nur tote Fische schwimmen mit dem Strom !

  • Ich spiel momentan viel Dropped und wollte daher von meinen 10-42 auf 11-52 wechseln damit ich mehr Power in den Sound bekomme bzw. die Saiten bisschen straffer sind.

    Bei meiner Strat musst ich beim wechsel von 10 auf 11 hinten das Trem nachziehen (ist irgendwie klar) und nun wollt ich wissen ob ich irgendwas bei meiner SG beachten muss / nachstellen muss oder sonstwas.

    Du scheinst da Ahnung von zu haben darum mach ich nichts extra nen neuen Thread auf.

  • Also bei Floid Rose würde ich auch immer Variante B nehmen... Da meine Bässe (ja, ich weiß: Dies ist das Gitarrenforum...) von so einem SchnickSchnack aber verschont sind, mache ich immer alles Saiten ab, putz ein bisschen und ziehe dann den neuen Satz auf (gibts tatsächlich noch Leute, die einzelne Saiten austauschen?). Hatte da auch noch nie Probleme mit.

  • Mit "ganz runter" könnte man schon mal Probleme bekommen. Also, ich würde es nicht drauf ankommen lassen, gerade bei teuren Geräten. Früher hatte ich mal so einiges günstige am Start. Z.B., SG-Bass von "Cimar". Da ist man gerne experimentierfreudig, kost´auch nichts. Aber bei Music Man & Co. lasse ich das lieber. Und mit den Truss Rods ist das auch so eine Sache. Manche Teile haben gleich 2 davon. Damit kannst du aus deinem Gitarren- (Gibson SG) oder Basshals (Rickenbacker) leicht einen Korkenzieher formen.
    Im Zweifel besser jede Saite einzeln, dazu kann ich nur raten und immer schön bei den hohen Saiten anfangen, rüber zu den tiefen.

    T-Bird

  • ... und immer schön bei den hohen Saiten anfangen, rüber zu den tiefen.

    T-Bird

    Moin T-Bird,

    mal für'n Doofen für's Verständnis: inwieweit spielt die Reihenfolge da 'ne Rolle? Objektiv gesehen hast Du doch in jedem Fall die Situation, dass jede Saite einmal fehlt - oder überseh' ich da was?

    verwirrte Grüße :out_cold:
    Malte

  • Bei meiner Strat musst ich beim wechsel von 10 auf 11 hinten das Trem nachziehen (ist irgendwie klar) und nun wollt ich wissen ob ich irgendwas bei meiner SG beachten muss / nachstellen muss oder sonstwas.

    Normalerweise steht dann eine kleine Nachjustierung des Halsstabs an, da der Zug der Saiten und damit auch die Halskrümmung zunimmt. Wenn man dann nicht dagegenarbeitet, bekommt man häufig eine zu hohe Saitenlage. Aber den Halsstab nur mit passendem Werkzeug und vor allem mit Gefühl nachziehen. Auch sehr kleine Einstellungen bewirken hier schon einiges! Und wenn du die Schraube zu fest ziehst, dann biegt sich der Hals eben zu weit nach hinten und die Saiten schnarren. Aber das steht ja auch alles oben schon unter dem Link zu rockinger.com.

    Was die Varianten A und B angeht: Wenn man bei einer Gitarre mit Gibson-mäßiger Stegkonstruktion alle Saiten gleichzeitig entfernt, hat man zudem das Problem, dass einem Steg und Saitenhalter abfallen und man vor allem beim Steg die Rendelschrauben verstellt hat, bevor man es merkt. Ist auch doof und bedeutet wieder mehr Arbeit.

    Gruß
    Kilian

  • garfield
    denke ich mir persönlich mal so aus folgendem Grund :
    das Material, dass drauf ist hat sich schon gedehnt, mit Sicherheit sogar schon plastisch verformt. Das neue Material befindet sich noch im elastischen Bereich. Deshalb auch das öftere Nachstimmen zu Beginn.
    Wenn ich nun die Saite mit dem geringsten Querschnitt austausche, hält der restliche Bestand den Hals mit stabiler Spannung. Die dünnste Saite verursacht zunächst das kleinere Ungleichgewicht der Kräftepaare. Die stärkere Saite das größere Ungleichgewicht. Also bei dünn stelle ich so schonend und langsam wieder aufbauend ein allgemeinenes Gleichgewicht her.
    Das ist meine persönliche Erklärung, die Anleitung, ohne Begründung habe ich aber auch schon an mehreren Gitarrenhandbüchern gelesen.

    Die dicken Saiten üben einfach mehr Kraft aus !

    T-Bird

    Kurz gesagt : Du erreichst damit, dass die Spannung im Hals annähernd gleich bleibt !

  • Mit "ganz runter" könnte man schon mal Probleme bekommen. .....
    Im Zweifel besser jede Saite einzeln, dazu kann ich nur raten und immer schön bei den hohen Saiten anfangen, rüber zu den tiefen.

    T-Bird

    Nochmal meinereiner,
    ist natürlich klar, Basser sind besondere Menschen, und Bässe besondere Gitarre :wink_1:
    deswegen VORSGESICHT mit den Spannungen die dort auftreten,
    beim Baß ist die Saitenspannung soweit ich weiß 5x höher als bei den Dünnsaitern.
    Ich schrieb aber nix daß man bei Bässen alles aufmal runterschmeißen soll, oder?

    Da hat T-Bird schon eine korrekte Aussage gemacht!


    OT-ON... und danke für die vielen "DANKE", hab mich sehr gefreut,
    ein paar hab ich in den Keller gebracht weil das Wohnzimmer voll wurde :wink_1:
    OT-OFF

    vG
    Jaydee


    ...nur tote Fische schwimmen mit dem Strom !

    • Offizieller Beitrag

    Moin Mädel`z
    Der ganze Zauber mit Kräfteverteilung etc. ist zwar richtig, hat aber mit der Realtät in dem Fall nicht sooo viel zu tun. Ich habe unzählige Instrumente geflegt, neu besaitet, eingestellt usw. und nie Prob`s damit gehabt, alle Saiten auf einmal zu entfernen. Twisted necks sind äußerst selten und haben nix mit Saitenwechsel zu tun. Für den Saitenwechsel bei Instrumenten mit Floyd Rose und ähnlichen Systemen gibt es Hilfsmittel für derartige Arbeiten! Seht euch mal die verschiedenen Halskonstruktionen an...egal, ob normaler Trussrod, oder doppelt, oder sonstwas....allesamt so stabil, das da nichts passieren kann. Wenn es so wäre, würden die Hersteller darauf hinweisen....also immer schön locker und entspannt bleiben. Ein Schmied ist bei solchen Dingen allerdings wohl tatsächlich fehl am Platz!


  • ... das Material, dass drauf ist hat sich schon gedehnt, mit Sicherheit sogar schon plastisch verformt. Das neue Material befindet sich noch im elastischen Bereich ....
    ... Die dicken Saiten üben einfach mehr Kraft aus ! ...

    physikalisch gesehen einleuchtend! Danke für die erleuchtenden Worte T-Börd! :thumbsup8de:

    Wär nochmal interessant zu wissen, wie groß der Kraftunterschied zwischen frischen und alten Saiten ist ... mal schaun, ob ich was finde ...

    Laut Magnum, unserem alten Hasen, ist der wohl nicht ganz so kriegsentscheidend :wink_1:

    vielleicht kommt dann auch 'raus, dass bei einem fulltone-bending der Kraftunterschied wesentlich höher ist? :smiley-faces-28: :00008317:

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