Organisieren eines Gigs

  • Moin Musikanten!

    Ja, wir sind nun auch so weit Gigs bestreiten zu können. Alles schön und gut, aber trotzdem treten einige Fragen auf, wie man so etwas üblicherweise an geht.

    Es geht los mit dem Programm. Als frische Band ist es generell schwierig ein Konzert ausschließlich mit eigenen Songs zu bestreiten. Was macht man? Man nimmt Coversongs mit ins Programm
    Erste Frage: Was ist mit GEMA-Gebühren für solche Fälle? Wer muss sich darum kümmern? Wer muss bezahlen?

    Dann die Sache mit dem Eintritt. Jedes Konzert ist mit Unkosten verbunden, die man auch irgendwie wieder rein holen möchte. Als Newcomer gleich 10 Euro zu verlangen ist aber ganz schön happig. Daher Frage Zwei:
    Was sind eure Erfahrungen mit Eintrittsgeldern? Was nimmt man am besten?

    Die ersten Konzerte sind auch von der Länge her immer recht kurz, weshalb man sich die Bühne am Besten mit einer oder zwei anderen Bands teilt. Frage Drei deshalb:
    Hat jemand von Euch mit sowas schon Erfahrungen gemacht? Erzählt mir von guten und schlechten...

    Das wärs fürs erste.

    Danke und Gruß

    Jens

    PS. http://www.myspace.com/calamarisidetrip

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Joentz,

    zuerst will ich sagen, dass meine Antworten ohne Gewähr sind. ;)

    1. Wenn Ihr in einem Club spielen solltet, zahlt dieser normalerweise die GEMA-Gebühren. (Das muss der Club ja sowieso, sonst dürften die ja gar keine Musik spielen.)
    Wenn Ihr in einem Veranstaltungsraum (Magazinkeller o.ä. spielt, müsst Ihr selber für die GEMA-Gebühren aufkommen.

    2. Für das erste Konzert sollte man zwischen 3€ und 5€ nehmen. Hier wäre es eigentlich am Besten, wenn das Ganze über einen Veranstalter läuft. Dann bleibt Ihr nämlich nicht auf irgendwelchen Kosten sitzen. ;)

    3. Am Besten mal bei befreundeten Bands nachfragen, ob die Lust haben mit Euch zu zocken. Wenn Ihr keine Bands kennt, dann durchstöbert doch z.B. mal das Board hier. Da wird sich sicherlich jemand finden lassen.


    Falls ich irgendwas nicht ganz korrekt beschrieben haben sollte, bitte ich hiermit um Verbesserung. ;)

  • Aloha Jens,

    da Basti grundsätzlich alles gesagt hat, halt ich mich an die Kurzfassung:

    für den Anfang würde ich euch davon abraten, selber Gigs zu organisieren. Es gilt ja vorerst, euch einen Namen zu erspielen und Leute von euch zu begeistern. Das geht zum Beispiel in Jugendzentren, bei Open Stages und in Clubs, die öfters mucken lassen.

    Der Nachteil bei selber organisierten Shows ist ja immer, dass Du je nach Venue auch die PA, das Licht, nen Mischer und was weiß ich nich noch alles besorgen musst. Darum folgende Tips:

    Ich hab mir grad eure Songs auf MySpace angehört (sehr fett!!!) und würde euch empfehlen, mal im Meisenfrei anzufragen. Das dürfte genau eure Kragenweite sein.
    http://www.meisenfrei.de - am Besten einfach mal ne CD vorbeibringen!

    Ansonsten findet zwei Mal im Monat, demnächst sogar Freitags, der "Rock am (Remberti)Ring" statt. Wir waren da vor Kurzem auch. Sehr nette Leute, gut organisiert und Ihr dürft bis zu 90 Minuten lang zeigen, was Ihr könnt. Sollte das zu viel sein, sprecht mit denen. Die können euch auch sicher als dritte Band des Abends nehmen und die anderen beiden spielen nur ne Stunde. http://www.localradio.pehzeh.net/

    Wenn Ihr euch in nem Webradio hören wollt, geht zum Deichradio und gebt dem Team euer Demo (am Besten im Chat auf awi oder shark warten). Die Leute da sind sehr nett und dürften eure Songs mögen. Deichradio hat inzwischen mehrere hundert Stammhörer täglich und sendet über http://www.deichradio.de

    Hier im Board gibt es ne Menge Hinweise auf Open Stages und andere Möglichkeiten. Wenn Ihr erst mal jede Bühne mitnehmen wollt, könnt Ihr auch versuchen bei der im Dezember stattfindenden Rocknacht im GZ Obervieland unterzukommen. Das Publikum dort ist im Schnitt sehr jung (kann sich also noch bewegen, dreht aber manchmal auch am Rad...). http://gemeinschaftszentrum-obervieland.bremer-buergerhaeuser.de/

    Last but not least gibt es natürlich auch die Chance, einfach mal die hier vertretenen Bands anzuhauen. Vielleicht organisiert ja noch ne Combo nen Gig dieses Jahr und da is noch Platz...

    Trust this helps...

    Cheers,
    Micha

  • Moin Musikanten!

    Erste Frage: Was ist mit GEMA-Gebühren für solche Fälle? Wer muss sich darum kümmern? Wer muss bezahlen?

    Dann die Sache mit dem Eintritt. Jedes Konzert ist mit Unkosten verbunden, die man auch irgendwie wieder rein holen möchte. Als Newcomer gleich 10 Euro zu verlangen ist aber ganz schön happig. Daher Frage Zwei:
    Was sind eure Erfahrungen mit Eintrittsgeldern? Was nimmt man am besten?

    Die ersten Konzerte sind auch von der Länge her immer recht kurz, weshalb man sich die Bühne am Besten mit einer oder zwei anderen Bands teilt.

    Moin Jens,
    hab mir just mal Euren Song angehört. Klasse Sound, sehr präzise und durchsichtig. Jetzt zu Deinen Fragen.
    GEMA fällt nur an, wenn ihr covert. Ihr reicht normalerweise beim Veranstalter eine Setlist ein, der das dann mit der GEMA regelt. Bei selbst organisierte Gigs, bei denen ihr ja dann auch die Veranstalter seid, solltet ihr die Songs selbst mit der GEMA abrechnen. Bei privaten Veranstaltungen fällt keine GEMA an.
    Da wir aussschließlich eigenes Material spielen haben wir keine Probleme damit. Eigene Songs anmelden lohnt sich erst, wenn man mindestens die Kosten für die Anmeldung wieder raus bekommt; die Songs müssen also schon häufiger gespielt werden.

    Die Sache mit den Kosten, heikles Thema. Am Anfang muss man das so sehen, dass ein Konzert immer Werbung in eigener Sache ist. Das bedeutet aber auch, dass man Kosten haben kann, auf denen man sitzen bleibt. Die sollte man natürlich so gering wie möglich halten (Fahrtkosten, PA, Unterkunft etc.). Andererseits ist ein Konzert mit gutem Sound (PA) eine bessere Werbung als ein Garagensound Gig. Ist sehr schwer abzuschätzen. Wenn man das Angebot bekommt, in einem bekannten Laden zu spielen, in dem PA und Licht vorhanden ist, hat man als Newcomer eh keine Chancen an Eintrittspreisen zu drehen.
    Später sieht das etwas anders aus. Man ist in der Regel dann in der Lage dem Veranstalter Pressematerial, Plakate, CDs, eigne Website und andere Unterstützung zu liefern. Dann sollte man zumindest erst mal kostendeckend arbeiten. Wir unterscheiden da zwischen Gage, die verhandelbar ist und zwischen 0-.... liegt und Produktionskosten, die die realen Kosten abdecken muß.
    Musik, auch Livemusik wird als Ware angeboten und gehandelt. Man muß sich da erst mal einen Marktwert schaffen und wird sehr schnell feststellen, was geht und was nicht. Den eigenen Wert einzuschätzen ist nicht einfach und geht eigentlich erst dann, wenn man mal einige Gigs gemacht hat und evtl. auch mal auf die Schnauze gefallen ist.

    Wenn man noch kein abendfüllendes Programm hat kann man natürlich immer mit anderen Bands gemeinsam was organisieren. BMB Festival ist nur ein Beispiel wie es gehen kann. Man kann sich auch mit einer Band zusammen tun, die stylistisch und menschlich zusammen passt, und sich dann zusammen als Paket vermarkten. Wenn man sich PA, Licht und Backline teilen kann spart man Produktionskosten und Arbeit. Man sollte aber auch da nicht glauben, dass man da gleich kostendeckend einsteigen kann.

    Nach einigen erfolgreichen Gigs kommt evtl. der Zeitpunkt, an dem man auch mehr als die Produktionskosten erspielen kann. Dann sollte man sich die Frage stellen, ob man davon leben muß oder das Ganze weiterhin ein schönes Hobby mit kleinen finanziellen Aufbesserungen bleiben soll. Ersteres geht meiner Meinug nach nicht ohne Hilfe oder Beratung und muß sehr straight und professionell organisiert werden. Die wenigsten Bands bekommen das allein hin. Und ehrlich gesagt - wir Musiker wollen doch Musik machen und uns nicht mit Presse, Labels, Werbung, Finanzamt, Versicherungen, Bürokram etc. rumschlagen.

    Zuletzt noch einige Dinge, die ihr für den Einstieg unbedingt braucht oder beachten solltet:

    1.) ein Demo (ca. 3-5 Songs auf CD mit Cover, bestmöglich aufgenommen)
    2.) ein Veranstalterinfo (Broschüre oder Flyer) in dem ihr die Band, Bandmitglieder und Eure Musik vorstellt. Fotos.
    Später auch Zeitungskritiken und Gig-referenzen mit einbinden. Kontaktadresse und Website nicht vergessen.
    3.) Veranstalter wollen erst mal umworben werden. Meistens dauert es lange oder passiert sogar nie, dass man selber umworben wird.


    Ich wünsch Euch als Band viel Glück und Erfolg aber vor allem Spaß
    und Bock auf Mugge.

    Big Fusion ___‹^^›__‹(•¿•)›__‹^^›___ noisuF giB

  • Moin Jens,

    ihr macht doch in Stoner Rock, wenn ich das noch richtig weiß, oder? In der Nähe von Erfurt gibt es DAS Festival dazu: Stoned from the underground. Da würde ich mich schleunigst fürs nächste Jahr bewerben. Das Festival ist einfach nur genial! Da dort auch viele unbekannte (ok, teilweise total unbekannte) Bands spielen, habt ihr da ne reelle Chance!
    Zu den anderen Sachen kann ich mich meinen Vorschreibern anschließen - nur zum Covern muss ich noch meinen Senf dauzu geben: Überlegt euch das gut. Am Ende wird man nur auf die Coversongs reduziert (das sind doch die, die blablabla spielen...). Bei eurer Mucke kann man allerdings aus vielem ne dreckige Variante draus bauen - oder einfach Kyuss spielen: Der normale Musikkonsument erkennt es nicht und die Fans werden es geil finden ;-}

    Rock on

    Holger

  • Die GEMA sollte man als Band nie selbst zahlen, das hat der Veranstalter zu machen. Wenn der was anderes sagt, macht es einen *****tritt für den Veranstalter legitim und vor allem sollte man da nicht auftreten.

    • Offizieller Beitrag

    Die GEMA sollte man als Band nie selbst zahlen, das hat der Veranstalter zu machen. Wenn der was anderes sagt, macht es einen *****tritt für den Veranstalter legitim und vor allem sollte man da nicht auftreten.

    Wenn die Band selber der Veranstalter ist, geht da wohl kein Weg drumherum. ;)

  • Mensch Mädels!

    Hammer Resonanz! Vielen Dank dafür. Bandinfo, Logo, Fotos, Demo-CD ist alles fertig. Fehlt nur noch das CD-Cover und die Mitstreiter.

    Wenn Euch jemand einfällt der zu uns passen würde, sagt gerne bescheid. Werde aber auch noch mal ein eigenes Inserat schalten!

    gruß und so

    Joentz

  • Schätze am Anfang werdert Ihr zubuttern müssen.
    Soetwas wird in Hamburger Clubs gnadenlos ausgenutzt.

    Ihr nehmt 100 Karten zu ca. 3Euro und müßt die selbst verticken, Abendkasse wäre da so ca 5-6 Euro.
    So sichern sich die Wirte Ihren Getränkeumsatz wenn Ihr eure Leute mitbringt.

    Wenn Ihr zu solchen Abschreibungen bereit seit, z.B. Logo in Hamburg
    Klein, Stinkt, Klos sind wie vor 30 Jahren, Backstage lachhaft
    aber so ist RocknRoll:blink:

    Jeden Mittwoch ist dort Ohrenschmaus, mit 3 Bands.

    Es gibt dort einige Clubs auf dieser Schiene.

    Die Bremer Szene ist mir noch etwas unbekannt, aber bestimmt
    nicht viel anders.

    Selbstorga benötigt viel Manpower und Kohle, am Anfang zahlt Ihr drauf,
    es gibt jede Menge Tücken und Pannen, am Ende steht nicht unbedingt der Erfolg, jedoch könnt Ihr sagen ob die Band was taugt.

    Denn nur so werdet Ihr feststellen ob es wie eine gute Ehe ist.

    In schlechten und in guten Zeiten......

    m.m

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