***mit Life-Musik Geld verdienen***ist das möglich???***

  • Wie ist eure Meinung bzw Erfahrung?
    Kann bzw könnte man als Hobby-Musiker (Tanzband auf Hochzeiten, Schützenfest, Rocken auf´m Kajenmarkt... und und und ...) also auf kleineren Veranstaltungen ohne große Ansprüche regelmäßig ein Bisschen Geld dazuverdienen? Ist das machbar wie z.B. ein Nebenjob, und auch noch über Jahre hinweg? Ich bedanke mich für eure zahlreichen Meinungen und Ideen dazu. :danke:
    LG, HaJo

  • Sagen wir mal so: Mit eigener Musik wirst du sicherlich kein Geld verdienen. Dann eher Tanzband. Aber ob das so "nebenbei" geht, weiß ich nicht. Ich glaube, die Tanzbands, die gutes Geld nehmen können, spielen auch jedes Wochenende, haben ein Mindestmaß an musikalischem Können und haben Spaß daran, ihre Zielgruppe mit der entsprechenden Musik zu versorgen.

  • Ja, das könnte man sicherlich... aber die Sache hat einige Haken... Du musst ersteinmal in den Markt reinkommen... als neue Band muss man sich erst einmal duchbeissen. Als Einzelmusiker kannst du dich quasi ins gemachte Nest setzen. Anzeigen durchforsten, zum "Casting" gehen, genommen werden das Zeug draufschaffen und dann ist das ein Job wie jeder andere auch. Anderer Haken an der Sache wenn ihr als Band neu rein wollt ... ihr braucht ne vernünftige Anlage und Licht, denn wenn das jedesmal gemietet werden muss, geht das von eurer Kohle ab...Veranstalter wollen meistens ein Komplettpaket und sich nicht immer selbt um den ganzen Kram kümmern. Sagen wir mal der ganze Kram füllt einen großen Sprinter ... das will aber auch immer rechtzeitig eingeladen, ausgeladen, aufgebaut und nach dem Gig abgebaut, eingeladen und (nach der langen Nachhausefahrt) zu Hause ausgeladen werden. Wieder 2 Varianten: Erstens, selber machen.... ist günstig kostet aber ne menge Zeit und Schweiß danach schön mucken und wieder Abbauen. Der Samstag ist komplett gelaufen. Zweite Variante ist... amchen lassen... kostet aber ne menge Kohle...und wenn die Anlage auch noch gemietet wird...spielste fürn Fuffi am abend... . Das ganze gilt natürlich nicht für die Kollegen der 3-Mann Vollmidi-Fraktion... die haben es etwas leichter. Also ich kann nur sagen... mit Schweinemucke kannste Geld verdienen... aber so leicht ist es nun auch wieder nicht...

    Ohne Proben ganz nach oben!!!

  • Immerhin bewegst Du dich im künstlerisch kreativen Bereich “Musik“.
    Das ganze liest sich für mich als suche ein Kunstmaler (im Sinne von Bildern malen) einen Nebenjob und wäre auch bereit Zebrastreifen auf die Straße zu malen.
    Du solltest für Dich vorab klären ob wirklich kein Anspruch, auch nicht an die Musikrichtung, bei Dir besteht. Ist es wirklich nur Geld ? Dann geb´ Schnur ansonsten wirst Du den Tanzmuckerkurs nicht durchhalten. Ich spreche da aus Erfahrung. Zwar nicht was Tanzmucke angeht, wohl aber das was ich machen wollte und immer noch will. Für mich hat die Art der Musik, die ich spiele etwas mit meiner persönlichen Identifikation oder Lifestyle oder wie man das nennen will, zu tun. Das habe ich erst gemerkt, als es mit der Entscheidung viel und öffentlich zu spielen oder eben ganz unauffällig im Kleinen zu bleiben, dafür aber “meine” Musik auszuleben, im Raum stand.
    Deine konkrete Frage war ob es möglich ist, regelmäßig Geld damit zu verdienen.
    Da verweise ich auf das von “Edmund. B” gesagte. Du solltest bedenken, dass Du auch viel Zeit und auf Equipment investieren musst, falls Du nicht als Seiteneinsteiger ins gemachte Nest flatterst. Ob es das wert ist ?
    Möglich ist es auf jeden Fall, aber momentan sitzt das Geld nicht mehr so locker wie in den Zeiten, als die Denke “Mit Geld kann man sich einen netten Nebenerwerb schaffen“, aktuell war. In den 70igern und 80igern konnte man von Tanzmusik komplett seinen Lebensunterhalt bestreiten, weil das Geld einfach auch in diesem Bereich im Umlauf war. Heutzutage bezweifel ich regelmäßige Einnahmen in nennenswerter Höhe unter dem Strich, wenn man nicht gerade zu den “Top 10” der “Top 40s” gehört. Für den Fall, dass man nicht in die Riege der Macherbands kommt, dürfte ein 400 EUR Job bei geringerem Aufwand in diversen Branchen mehr abwerfen, rein monetär betrachtet.
    Wenn Du aus Überzeugung zur Musik und Unterhaltung/Show definitiv Tanzmucker bist, dann ist jeder eingenommene Euro für Dich auch persönlich ein Erfolg, ohne dass Dich der Aufwand dahinter stört.
    Bedenke auch, dass Du “Gema-Gebühren” und Steuern von Deinen geplanten Einnahmen abziehen musst, denn wie Du Dein Anliegen formulierst liegt Deinem Handeln eine Gewinnorientierung zu Grunde.

  • :c010: . . ups . . :c010:
    Gibt es noch mehr Meinungen dazu oder ist das Thema zu abgegriffen ? Mein Interesse und Wissensdrang ist wirklich sehr hoch. :ashamed:
    Bis denne.

    ---------- Post added at 20:28 ---------- Previous post was at 20:09 ----------

    :danke:
    Hallo Shredmaster, Lagor, Edmund B. und T-Bird.
    Dankeschön für eure interessanten Ausführungen. Da will ja schon vor den ersten Schritten eine ganze Menge bedacht werden.
    Mal schauen, was sich noch so ergibt bzw machen lässt.

  • Ich denke, dass die Entwicklung der Technik den Coverbands auch das Leben noch schwerer machen wird, dementsprechend ist es dann auch schwieriger mit den Mukken die Kohle nach Hause zu bringen.

    Sobald jemand einen PC hat sowie eine Playlist die einen Abend füllt kann er damit DJ spielen. Und dadurch, dass er ein Laptop und vielleicht ein bisschen PA aufbaut und sein Licht quasi auch noch selber bedienen kann ist er einfach viel billiger als jede Coverband.

    Ich denke, dass sollte man auch in die Überlegung mit einbeziehen, wenn man Covermukker werden möchte.

  • Moin HaJo,zum Thema Tanzmukke würde ich dir erstmal das Buch vom Heinz Strunk empfehlen "Fleisch ist mein Gemüse"viel Spass dabei.:icon_smile:

    Lg Jorgo

  • Moin.
    Jaaaaaaa. -- Aber es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob da vier oder sieben richtige Menschen sich bewegen und mit ihren Instrumenten Musik darbringen - oder ob da der Eine mit seinen Midifiles ein ganzes Orchester nachahmt. Ist das denn einem Auftraggeber/Veranstalter und dem Publikum und den Tanzwütigen egal ?? Oder zählen nur noch die Kosten - aber billig ist doch noch ganz ganz lange nicht auch gut. Und ich gucke auch lieber so eine richtige lebendige Band.

    Jorgo, Danke für den Buchtipp. Ich werd´s mir besorgen und bin schon ganz gespannt. :danke:

  • Moin.
    Jaaaaaaa. -- Aber es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob da vier oder sieben richtige Menschen sich bewegen und mit ihren Instrumenten Musik darbringen - oder ob da der Eine mit seinen Midifiles ein ganzes Orchester nachahmt. Ist das denn einem Auftraggeber/Veranstalter und dem Publikum und den Tanzwütigen egal ?? Oder zählen nur noch die Kosten - aber billig ist doch noch ganz ganz lange nicht auch gut. Und ich gucke auch lieber so eine richtige lebendige Band.

    Die Realität sieht aber mitlerweile so aus, dass da 4-5 Leute rumstehen, 3 davon tun so als ob und 2, Keyboard und Gesang, arbeiten richtig. Und dem Auftraggeber und dem Publikum ist das ziemlich egal,weil meistens wissen die das sowieso nicht und nach dem 3.- 5. Bier incl. diversen hochprozentigen Spirituosen ist das auch wurscht.
    Ich seh ja auch lieber ´ne richtige Band, aber Tanzmusik soll halt zum Tanzen und Alkoholkonsum anregen und nicht zum gucken.

    Wir kontrollieren alles ! ( Stanley Clarke)

    Einmal editiert, zuletzt von Nordi (1. Dezember 2010 um 20:24) aus folgendem Grund: Zitat korrekt eingebunden

  • Naja...in der Summe geht nix ohne große Anstrengungen und Investitionen.

    P.S. das Struk Buch ist auch meiner Meinung nach wirklich essentiell. Es sollte gleich nach P.Bursch und dem Flötenkonzert in A Moll von Ficktoria Orlowski in jedem Regal stehen !:thumbsup8de:

  • Hi Hajo,

    mal ein paar Antworten aus dem Leben. Von wegen als Musiker Geld verdienen.

    - als Veranstalter: Ich habe 2009 eine große Feier geschmissen, 100 Leute auf den Saal eingeladen, vier Gänge Menue, anschließend Tanz und Schnacken. Suche nach einer Tanzband: Könnt ihr Walzer -ja. Cha Cha Cha -oehm - jaaaa. Tango, Son etc. - Nein. Das war die Antwort von allen Bands unter 2000,- € den Abend. Die Tanzband, die ich haben wollte, war für 3500,- zu haben. Die hatte ich schonmal selbst erlebt auf einer Hochzeit und war begeistert. Die konnten echt Tanzmusik. Die liebten es, wenn man zu ihrer Musik tanzte. Die waren dabei so leise, dass man sich ohne zu schreien unterhalten konnte. Auch auf der Tanzfläche. Ich hätte sie gerne gehabt, hätte aber mein Budget geschmissen. Mit sowas in absolut guter Qualität kannst du Geld verdienen. Musst du wissen, ob du willst.

    - als Veranstalter: Suche nach Discjockey. Was hier in der Gegend rumläuft, ist laut und nicht mein Geschmack. Wesentlich billiger als 3500,- €, aber vor allen Dingen viel zu laut und unmusikalisch. Legen auf Wunsch den Rosenwalzer auf und es ist ein Discofox. Da bin ich Musiker, sowas will ich nicht.

    - als Veranstalter habe ich mir eine Wurlitzer kommen lassen mit zig Titeln auf CD. Kostete soviel wie ein DJ, war leiser und alle Leute konnten ihre Tanzmusik selbst wählen. Ist bei allen Gästen gut angekommen. wobei ich für diesen Preis auch zwei Live-Mucker meines Geschmacks hätte haben können, die leider schon woanders gebucht waren. Wäre aber auch nicht unbedingt Tanzmucke gewesen, sondern zusätzlich.

    - als Musiker habe ich dieses Ergebnis bedauert. Aber eine erschwingliche Tanzband habe ich nicht gefunden, nur Haudrauf und wenn ich so laut bin das sich keiner unterhalten kann werden die Leute schon tanzen Bands und DJs. Also habe ich als Musiker eine Wurlitzer gemietet.

    Fazit: Wenn du als Musiker mit Tanzmusik Geld verdienen willst, sei gut. Dann sind auch Gagenforderungen von 700 Euronen pro Abend und Musiker durchsetzbar. Aber das heisst gute !!!!! Tanzmusik !!!!!!.

    Als Musiker sehe ich das persönlich anders. Ich bin kein Tanzmusiker, ich will meine Musik spielen. Ich spiele in Kneipen unangekündigt auf den Hut und Essen und Trinken. Ich spiele auch angekündigt für einen Hunni und Essen und Trinken.

    Aber Geld verdienen? Meine Rechnung für einen Gig:

    16:00 Beginn packen
    17:00 Abfahrt
    18:00 Aufbau in der Kneipe und Soundcheck
    19:00 Essen in der Kneipe
    21:00 Gigbeginn
    00:30 Gigende
    01:00 Sachen wieder eingepackt.
    01:30 Feierabendbier getrunken
    02:30 wieder zuhause
    03:00 Alles wieder ausgepackt, Feierabend.

    Bin ich also 11 Stunden unterwegs und habe 100 Euronen Einnahmen.

    Ausgaben (beispielhaft):

    50 km jeweils hin und zurück, 30 Cent pro Kilometer: 30 Euro.
    Abschreibung der mitgebrachten Anlage, Mischpult 8 Kanal, Zwei RCF 310a, Kabel, Mikros etc., vier Prozent von 2000,- €: 80,- €

    Wenn ich jetzt 10 € die Stunde verdienen will, muss ich 110 + 30 +80 =220 € den Abend haben. Das ist für regelmäßige Auftritte illusorisch.

    Betriebswirtschftlich setze ich für 100 € den Abend nur 10 € pro Abend zu, :icon_question: ohne meine Arbeitszeit bezahlt zu kriegen. Das ist nicht normal, aber so verrückt sind Musiker.

    Viele Grüße
    Hobbymusiker
    landmesser


    Moin.
    Jaaaaaaa. -- Aber es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob da vier oder sieben richtige Menschen sich bewegen und mit ihren Instrumenten Musik darbringen - oder ob da der Eine mit seinen Midifiles ein ganzes Orchester nachahmt. Ist das denn einem Auftraggeber/Veranstalter und dem Publikum und den Tanzwütigen egal ?? Oder zählen nur noch die Kosten - aber billig ist doch noch ganz ganz lange nicht auch gut. Und ich gucke auch lieber so eine richtige lebendige Band.

    Jorgo, Danke für den Buchtipp. Ich werd´s mir besorgen und bin schon ganz gespannt. :danke:

    ... der sich die rechte Socke mit der Zange anzieht ...

  • moinsen,
    ich mache mit meiner metal-coverband so 5-10 gigs im jahr. die gage variiert da ziemlich, je nachdem, wo und wie lange wir spielen. in einem club wie der meise oder im hamburger logo gibs dann zwischen 200 - 400 euro (für 1-2,5 stunden spielzeit). wenn wir den ganzen abend auf einem motorradclub bestreiten gibs auch mal 800 euronen, aber viel mehr ist auch nicht drinne. und das ganze muss natürlich noch durch die anzahl der bandmitglieder geteilt werden... ;)
    als nebenverdienst für ein hobby ist das für mich persönlich voll ok, aber wenn man mal die zeit und kosten für proberaummiete, benzin etc. gegenrechnet bleibt nicht viel übrig.

    wenn man in einer top40-kapelle jedes 2. wochenende spielt, kommt sicherlich wesentlich mehr zusammen - aber mit spass hätte das für mich dann auch nichts mehr zu tun... ;)

    cheers!

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